Skandinavien 2022 Etappe 5: Oslo-Malmö

Nach meinem dreitägigen Arbeitsaufenthalt in Oslo sollte es nun auf dem vorletzten Abschnitt meiner Skandinavien-Workation wieder zurück nach Schweden gehen mit Ziel Malmö – selbstverständlich nicht auf dem direktesten Weg.

Freitag, 29. Juli 2022, Oslo-Tjällmo, Gesamtstrecke 510km

Nach drei ereignisarmen Arbeitstagen in Oslo sollte es nun alos wieder zurück nach Südschweden gehen.

Die ersten Kilometer aus Oslo raus im einsetzenden Berufsverkehr waren erwartungsgemäß entspannter als normaler Verkehr in irgendeiner Kleinstadt in Deutschland…

Zunächst ging es über kleine Landstraßen durch eine überwiegend landwirtschaftlich geprägte Gegend. Umso überraschter war ich, als ich mitten in einem Kornfeld zwei Elche sichtete. Obwohl ich mehr als 50m von ihnen weg war, ergriffen sie die Flucht als ich anhielt, um ein Foto zu machen – also gibt’s leider mal wieder kein Beweisbild 😉

Weiter ging es und die Landschaft ging über in weitläufige Wälder, die aber immer wieder durch kleine Ortschaften, Seen oder ein paar Äcker aufgelockert wurden.

Kurz nach der schwedischen Grenze machte ich in Charlottenberg noch eine kurze Einkaufs-/Frühstückspause, bevor es dann wieder auf den TET Schweden, Sektion 2 gehen sollte.

Auch hier stellte sich der TET Schweden wieder als schön zu fahrende Mischung aus kleinen geteerten Landstraßen und guten Schotterwegen und sporadisch mal einem Feld- oder Waldweg heraus.

Obwohl der TET hier alles andere als technisch anspruchsvoll ist, sollte man jederzeit konzentriert bei der Sache sein – ansonsten macht man (da unterzuckert und/oder unkonzentriert) u.U. mal einen ungeplanten Abstecher in den Graben. In meinem Fall verlief dieser Abstecher glücklicherweise glimpflich und ohne irgendwelche Verletzungen oder Schäden.

Lessons learned. Nach einer ausgiebigen Tank- und Mittagspause ging es dann noch weiter bis Laxa, wo ich eigentlich den Shelter, den ich auf dem Hinweg schon genutzt hatte, wieder als Nachtlager nutzen wollte. Dummerweise hatten allerdings schon ein paar Jugendliche den Shelter in Beschlag genommen, so dass ich mich erst einmal entschied, eine weitere kleine Pause zum Einkaufen und Suchen eines alternativen Nachtlagers über Vindskyddskartan  zu nutzen.

Da es gerade mal kurz nach 16 Uhr war, entschied ich mich, noch ein paar Kilometer weiter zu fahren, allerdings nicht mehr auf dem TET, sondern nach Tjällmo, wo es laut Karte einen Shelter geben sollte. Diesen fand ich dann auch und konnte hier mein Nachtlager aufschlagen und den Tag am Lagerfeuer ausklingen lassen. 

Der nächste Morgen begann (mal wieder) etwas früher als geplant, denn ich war schon kurz nach 4:30 Uhr wieder wach. Dafür wurde ich aber mit einem vor sich hindampfenden See im Sonnenaufgang belohnt.

Camping at its best
außer den Gänsen schlief noch alles
Bilder werden diesem Morgen kaum gerecht

Samstag, 30. Juli 2022, Tjällmo-Drag, Gesamtstrecke 312km

Zurück von meinem frühmorgendlichen Spaziergang an den See (siehe vorheriger Tag), gab es am Lagerfeuer erst einmal Kaffee und Porridge zum Frühstück, bei dem ich mir dann auch überlegte, wie die weitere Route auf dem Weg nach Malmö aussehen sollte.

wenn der Tag so beginnt…

Ursprünglich hatte ich ja geplant, wieder dem TET zu folgen und die gleiche Strecke zurückzufahren, die ich auch auf dem Weg nach Norden genommen hatte. Mit Blick auf die verbleibende Entfernung nach Malmö und die zur Verfügung stehende Zeit, verwarf ich diesen Plan, um dann einfach mit Calimoto “superkurvig” nach Drag (bei Kalmar) zu fahren.

Und wieder einmal wurde ich von calimoto über kleine und kleinste Landsträßchen gelotst, zum Teil wirklich über 15km Kurve an Kurve, über Hügel, Kuppen und durch kleine Dörfer – zwar kein offroad und nur sporadisch ein kurzer Abschnitt über eine Schotterstraße, aber unter dem Strich spannender und schöner als der ursprünglich vorgesehene TET-Abschnitt (Dauergrinsen im Helm angesagt).

Bei meiner Tank- und Mittagspause kam ich dann noch ins Gespräch mit zwei holländischen Harley-Fahrern, die auf ihrem Rückweg von einem Clubtreffen waren. Ich bezweifle allerdings, dass sie die gleichen Sträßchen genommen haben wie ich 😉

Anschließend ging es weiter, überwiegend abseits der Hauptstrassen, auf denen an diesem Wochenende “naturgemäß” deutlich mehr Touri- und Camper-Verkehr war.

Nach über 500 Kilometern am Vortag sollten an diesem Tag knapp über 300 Kilometer reichen, auch wenn es erst 16 Uhr war, als ich an dem Shelter in Drag ankam.

Shelter bei Drag

Leider war der Wald hier zu gut aufgeräumt, so dass ich auf ein Lagerfeuer mangels Holz verzichten musste.

Sonntag, 31. Juli 2022, Drag-Älmhult, Gesamtstrecke 215km

Nach einer recht kühlen Nacht (unter 10° C) konnte ich mir an diesem morgen erst einmal Zeit lassen – theoretisch hätte ich die Reststrecke bis Malmö ohne weiteres an diesem Tag bewältigen können, ich entschied mich aber für zwei eher kurze Etappen und einen Abstecher nach Älmhult – beim Warten auf die Nachtfähre von Travemünde nach Trelleborg hatte mir jemand den Tipp gegeben, dass das IKEA-Museum in Älmhult lohnenswert sei. Außerdem bietet IKEA dort in seinem Hotel ein “Museums-Paket” zu einem guten Preis an, bestehend aus Übernachtung, Abendessen, Frühstück und Museumsbesuch.

Doch zunächst stand erst einmal eine “nette Sonntagstour” über etwa 215km an. Waren die ersten paar Kilometer noch eher langweilig (große, landwirtschaftliche Flächen, schnurgerade Straßen), ging es bald weiter durch Bilderbuch-Schweden.

Bilderbuch-Schweden

Etwas später wurden die Sträßchen wieder kurviger und es gab wieder viel Wald und den einen oder anderen See.

und wieder ein einsamer See

Auch bei dieser kleinen Pause ergab sich mal wieder ein netter Plausch mit einem Schweden, der auf seinem Sonntagsspaziergang war. Wie überall in Skandinavien komplett problemlos in Englisch – wirklich Jeder(r), den/die ich in Skandinavien getroffen habe, sprach sehr gutes Englisch.

Am frühen Nachmittag kam ich dann in Älmhult an, konnte auch gleich ins Hotel einchecken, duschen und anschließend ins IKEA-Museum gehen.

IKEA

Zum Abendessen gab es KEINE Köttbullar 😉

Abendessen im IKEA Hotel

Montag, 1. August 2022, Älmhult-Malmö, Gesamtstrecke 189km

Nach einem ausgiebigen Frühstück im IKEA-Hotel hieß es wieder zusammenpacken und dann das letzte Teilstück bis Malmö in Angriff nehmen.

Wieder mit Calimoto und Streckenprofil “superkurvig” ging es nun mit einigen Schlenkern Richtung Süden – erwartungsgemäß fiel die Route deutlich weniger kurvig und spannend aus als an den beiden Tagen zuvor. Hinzu kam noch, daß im Süden schon wieder starke Bewölkung aufzog und für den Nachmittag auch Regen in Malmö angekündigt war.

Insofern hatte diese Etappe mal wieder eher “Transit-Charakter”.

Kurz vor Malmö fing es dann auch an zu nieseln, vor richtigem Regen blieb ich allerdings verschont.

Gegen Abend hatten sich dann die ganzen Wolken verzogen und ich konnte noch einen ausgiebigen Spaziergang am Strand machen.

Blick auf den Öresund
Yachthafen
Der Kayakomat

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