Skandinavien 2022 Etappe 3: Alta-Trondheim

Nach dem “Abstecher” zum Nordkap sollte mich die nächste Reiseetappe von Alta nach Trondheim führen, inklusive einem Abstecher zu den Lofoten.

Freitag, 15. Juli 2022, Alta-Narvik, Gesamtstrecke 477km

11 Grad Celsius und Regen – eigentlich sollte ich mich gar nicht darüber aufregen, schließlich war die Wettervorhersage für diesen Reisetag recht akkurat…

Frühmorgens hatte es in Alta noch leicht geregnet, während ich beim Frühstück saß, ließen sich aber auch schon die ersten Sonnenstrahlen blicken.

Und so begann die Etappe eigentlich sehr vielversprechend bei abtrocknender Straße auf der E6 an der Küste entlang. Und obwohl die E6 halt eigentlich nur eine Schnellstraße und die Hauptverbindung zwischen Alta und Narvik ist, konnte ich die erste Hälfte der Strecke genießen – mal wieder nahezu alleine auf der Straße (nur sporadischer Gegenverkehr) mit dem üblichen Tempolimit in Norwegen ist es entspanntes cruisen. Leider war damit gegen mittag (oder nach etwas mehr als der Hälfte der 480km) Schluss.

wenn ich den Namen dieses Fjords noch wüsste

Auch wenn der Regen “nur” zwischen Nieselregen und leichten Schauern wechselte – der zuvor vorhandene Fahrspaß verabschiedet sich allmählich, die Sicht wird schlechter, irgendwann sind auch Handschuhe und Stiefel durch… 

Da kann die Landschaft noch so schön sein, Du bekommst es nur noch am Rande mit, die schlechte Sicht, kalten Finger und nassen Füsse drängen sich in den Vordergrund. Entsprechend war dann speziell das letzte Drittel “nur noch” Transit bis Narvik. Schade eigentlich.

Samstag, 16. Juli 2022, Narvik-Lofoten, Gesamtstrecke 350km

Auf die Lofoten hatte ich mich im Vorfeld schon gefreut, sieht man von dort doch gerne traumhaft schöne Bilder. Allerdings wollten zunächst einmal knapp 100km von Narvik auf die Inselgruppe zurückgelegt werden. Und ja, Start bei 11 Grad und Nieselregen. Mitte Juli. OK, lassen wir das, denn der Nieselregen klang schnell ab.

Die Brücke zu den Lofoten

Der erste Eindruck war zwar nicht spektakulär, aber dennoch überraschend. Das Klischee von “nur schroffe Felsen und Fischerdörfer” trifft es nicht ansatzweise (das weitere Klischee mit den unzähligen Campern leider schon eher). Das nach wie vor wechselhafte Wetter hat durchaus auch seinen Charme, wenn dann die Gipfel von den Wolken umwabert werden. 

Leider blieb ich auch auf den Lofoten nicht von dem einen oder anderen kurzen Regenschauer verschont, aber wenigstens gibt’s noch ein paar optische Eindrücke von dem Tag.

Regen in der Ferne
bei der Bundeswehr hieß das früher “technischer Halt”, heute eher “Biopause”
schroffe Felsen und Wolken
Das einsame Haus am anderen Ufer

Sonntag, 17. Juli 2022, Lofoten-Mo-i-Rana, Gesamtstrecke 436km

Und wieder 11 Grad Celsius und Regen. Während in Deutschland alle bei deutlich über 30 Grad schwitzen, habe ich (mal wieder) angesagte 11 Grad und Regen. Da sich diese Art von Wetter nun schon wieder ein par Tage abgezeichnet hat und von meiner Hütte auf den Lofoten bis zu meiner nächsten Station in Trondheim nun wieder über 900km in zwei Tagen zu fahren waren, war der Plan einfach nur Transit bzw. Kilometer machen.

Start wie erwähnt bei 11 Grad im Regen, zunächst noch etwa 80km bis zur Fähre nach Lodingen und dann ab Bognes einfach nur der E6 folgen bis Mo i Rana…

Warten auf die Fähre von Lodingen nach Bognes

Wieder einmal war ich der einzige Motorradfahrer auf der Fähre (warum nur an einem verregneten Sonntagmorgen?), aber immerhin war’s dort für eine Stunde warm und trocken.

Danach ging es gleich wieder weiter im Regen. Und da die E6 dann irgendwann auch über ein Hochplateau führt, kam dort dann auch noch ein eisiger Wind dazu. An einem schönen Tag hätte ich mit Sicherheit den einen oder anderen Fotostop eingelegt, das eine oder andere lohnenswerte Motiv hätte es schon gegeben…

Also nur Transit. Kurz vor Mo i Rana hörte es dann auch auf zu regnen – dementsprechend bin ich abends dann wenigstens als Fußgänger auf dem Weg zu nem Diner trocken geblieben. 

Montag, 18. Juli 2022, Mo i Rana-Trondheim, Gesamtstrecke 469km

Ein weiterer Tag, der gar nicht so begann, wie ich es mir ursprünglich gewünscht hatte. Wieder die altbekannten “11 Grad und Regen” Vorhersage, die leider auch in den vergangenen Tagen akkurat genug war. Also wieder eine 470km-Transit-Etappe bei überwiegend schlechtem Wetter.

Nach knapp 200km stand ein Tankstop an, den ich auch für eine ausgiebige Kaffeepause bzw. zum Aufwärmen nutzte. Schon auf weitere knapp 300 nasse Kilometer eingestellt, klarte es dann nach weiteren 50km wider Erwarten doch ein bisschen auf – und auf den nächsten gut 100km kam sogar ein bisschen Fahrspass auf. Der Rest der Strecke bis nach Trondheim war dann verkehrsbedingt etwas zäh (Baustellen und Schleicher gibt’s auch in Norwegen), aber wenigstens trocken.

Donnerstag, 21. Juli 2022, After-work-Tour Trondheim, Gesamtstrecke 70km

Vielleicht habe ich ja morgen bei meinem nächsten Tourabschnitt Glück und bekomme endlich mal wieder etwas besseres Wetter.

Gestern (Mittwoch) stand jedenfalls nach Feierabend noch eine kleine Feierabendtour an – zum einen war das Wetter zur Abwechslung mal so, dass man auf Regenklamotten verzichten konnte, zum anderen musste ich auch noch ein paar Dinge besorgen – ein paar regentaugliche Handschuhe, Imprägnierspray für die Motorradklamotten und Lederfett für die Stiefel, die mittlerweile nicht mehr so wirklich wasserdicht wie zu Beginn sind.

Und calimoto schlug mir auch ne schöne kleine Runde vor, die mich gleich aus Trondheim raus auf schöne kleine, kurvige Sträßchen führte. Und zum Abschluss wollte ich wenigstens mal noch kurz einen Abstecher ins Zentrum von Trondheim machen (meine Unterkunft ist etwas außerhalb in Heimdal).

Alles in allem war’s eine nette kleine Tour inklusive eines netten Gesprächs mit drei norwegischen Bikern auf ihrem Weg von Tromsö nach Oslo, die ich beim Motorradzubehörhändler traf.

Heute abend erfolgt dann wieder das große Packen für morgen, außerdem wollen meine Motorradklamotten und -Stiefel ja noch ihre wohlverdiente Pflege…

Und laut wetter.com stehen meine Chancen gar nicht mal so schlecht, dass ich via Trollstigen trocken nach Alesund komme…

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